
Erste Cowtoilet der Schweiz
In der Zentralschweiz gibt es besonders viel Landwirtschaft mit Tieren. Eine Folge davon sind hohe Ammoniak- und Geruchsemissionen. Ammoniak ist schädlich für die Umwelt, das Klima und den Menschen während Geruchsemissionen vermehrt zu Konflikten zwischen Landwirtschaftsbetrieben und der Bevölkerung führen. Die Massnahmen, um die Emissionen einzudämmen, sind zum Teil die gleichen. Daher werden beide Probleme im selben Projekt angegangen.
Das Projekt Reduktion der Ammoniak- und Geruchsemissionen in der Zentralschweiz startete Anfang 2021 und dauert bis Ende 2026. Es unterstützt die Branche beim Finden und Umsetzen von Massnahmen zur Reduktion von Ammoniak- und Geruchsemissionen. Es handelt sich um ein Ressourcenprojekt und ist zu Dreiviertel vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert.
Ammoniak entsteht durch eine chemische Reaktion, wenn Kot und Harn vermischt werden. Das Gas emittiert in die Luft, wird vom Wind davongetragen und setzt sich anderswo wieder ab. Auf Acker und Weideland ist das förderlich, weil es wie Dünger wirkt.
Setzt sich das Ammoniak aber auf Wäldern, Mooren oder Magerwiesen ab, leiden diese Ökosysteme darunter. Das Projekt Walddauerbeobachtung zeigt eindrücklich auf, welche Auswirkungen zu hohe Ammoniakeinträge auf unsere Wälder haben.
Initiiert wurde das Ressourcenprojekt vom Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband (LBV) und der Gemeinde Hohenrain in Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern (mit den Ämtern für Landwirtschaft und Umwelt). Mehr lesen
Um Ammoniakemissionen langfristig und wirksam zu reduzieren, setzt das Projekt auf umfassende Massnahmen mit innovativen Optionen. In enger Zusammenarbeit mit der Stallbaubranche wurden Lösungen für Bauten gesucht, die tierfreundlich sind und dennoch einen emissionsarmen Betrieb ermöglichen. Ein grosser Teil der Emissionen entsteht nämlich im Stall und Laufhof. Im Prozess werden Synergien so gut wie möglich genutzt und intensiver Wissensaustausch wird grossgeschrieben.
Dazu werden für verschiedene Arten von Betrieben in der ganzen Zentralschweiz Musterhöfe eingerichtet, zum Teil auch neue Musterställe gebaut. Sie dienen als Orientierung und Anschauungsbeispiel für die Landwirtschafts- und Stallbaubranche, wie in Zukunft gebaut werden kann, um Ammoniakemissionen so gut wie möglich zu verhindern.
Insgesamt sollen im Projekt 42 Musterhöfe entstehen: Mehr lesen
Folgende Faktenblätter geben im Detail Aufschluss über die Massnahmen und Bedingungen für eine Teilnahme am Projekt:
Im Bereich Geruch beteiligt sich aktuell die Pilotgemeinde Hohenrain im Kanton Luzern am Projekt. Der Standort ist nicht willkürlich: In der Region werden durch die landwirtschaftliche Tierhaltung besonders viele Ammoniakemissionen ausgestossen und in Hohenrain besteht seit Jahren eine grössere Konfliktsituation in Bezug auf Geruch.
Das Projekt zielt hier darauf ab, die Geruchsemissionen generell zu reduzieren und die Situation zu entschärfen. Insgesamt sind mehr als 15 Betriebe in der Gemeinde Hohenrain vom Problem betroffen, einige davon sehr stark, da die Gerüche durch ungünstige Windverhältnisse oft direkt in das Siedlungsgebiet getragen werden.
Mehr lesenEs werden weitere Gemeinden mit Geruchsproblemen gesucht, die ebenfalls am Projekt teilnehmen möchten. Haben Sie Interesse? Melden Sie sich unter nachfolgendem Button bei Agrofutura.
Möchten auch Sie mit Ihrem Landwirtschaftsbetrieb am Ressourcenprojekt teilnehmen? Melden Sie sich unter: