Emissionsmessungen: Erste Kontrolle kleiner Holzheizungen abgeschlossen
18.11.20242. Dezember 2021
Auch in den Zentralschweizer Kantonen sind die Bauabfälle mengenmässig die weitaus wichtigste Abfallkategorie. 2018 fielen beispielsweise im Kanton Luzern drei Millionen Tonnen Bauabfall an. Das meiste ist abgetragenes Material, um Platz für neue Gebäude zu schaffen. Rund ein Viertel sind Rückbaumaterialien, wenn Häuser oder Strassen abgerissen oder erneuert werden. Zum Vergleich: An normalem Haushaltsabfall fallen im Kanton Luzern rund 173’000 Tonnen pro Jahr an. Die Baubranche verursacht folglich rund 17-mal mehr Abfall als alle Privatpersonen zusammen.
«Bauwerk Schweiz» ist eine riesige Rohstoffmine
Die gute Nachricht: Bauabfälle sind in der Regel hochwertige Sekundärbaustoffe und bereits heute werden über 70 Prozent wiederverwertet. Das heisst aber auch, dass ein Drittel aller Bauabfälle ungenutzt auf Deponien landet. Wertvolle Ressourcen gehen verloren, obwohl sie für die Bauindustrie mit ihrem hohen Ressourcenverbrauch weiterhin nützlich sein könnten. Mit dem «Bauwerk Schweiz» steht im Prinzip eine riesige Rohstoffmine zur Verfügung (1).
Theoretisch müsste kein Kies mehr abgebaut werden
Bauschutt wiederzuverwerten, statt ihn zu entsorgen und dafür neue Baustoffe herzustellen, lohnt sich; im Portemonnaie und energetisch, wie eine aktuelle Studie (2) zeigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Natur und Landschaft geschont werden, weil weniger neue Rohstoffe abgebaut werden und es nicht noch mehr Deponieplatz braucht. Baufachleute haben berechnet, dass bei einer konsequenten Aufbereitung des Aushub-, Abraum- und Ausbruchmaterials heute für die Schweizer Betonproduktion kein Kies mehr abgebaut werden müsste (3). Falls anderseits die Rückbaumaterialflüsse in den kommenden Jahren weiter zunehmen, wie dies Modellierungen zeigen, droht der Deponieraum knapp zu werden.