Elektrosmog in der Zentralschweiz

Elektromagnetische Felder werden umgangssprachlich als Elektrosmog oder E-Smog bezeichnet und gehören zu den nichtionisierenden Strahlungen (NIS). Quellen von Elektrosmog sind beispielsweise Mobilfunkantennen, Radiosender, Stromleitungen oder Zugfahrleitungen.

Das NIS-Monitoring Zentralschweiz wurde 2006 im Auftrag der Zentralschweizer Kantone ins Leben gerufen. Es zeigt die Strahlung von Mobilfunk-Basisstationen, Funksendern sowie Radio- und TV-Sendern auf einer interaktiven Karte.

Das Hauptziel des NIS-Monitorings ist es, die Bevölkerung über die Thematik zu informieren und die Strahlungsbelastung flächendeckend zu modellieren. Die Auswirkungen der Strahlung von Mobilfunkanlagen sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Mit dem NIS-Monitoring leisten die Zentralschweizer Kantone einen wichtigen Beitrag zur Objektivierung und Versachlichung dieser Diskussion.

So funktioniert das NIS-Monitoring

Für die gesamte Zentralschweiz werden regelmässig Belastungskarten erstellt. Die Karten basieren auf einer flächendeckenden Modellierung der hochfrequenten nichtionisierenden Strahlung. Dabei wird ein vereinfachtes Modell der Funkwellenausbreitung verwendet, welches die technischen Daten der Sendeanlagen (wie Lage, Senderichtungen, Abstrahlungscharakteristik der Antennen, Frequenz und Sendeleistung) sowie die Topografie und Strahlendämpfung durch Gebäude berücksichtigt. Ergänzend werden punktuelle Messungen durchgeführt.

Immissionen sind in Zentren am höchsten

Eine wesentliche Veränderung seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2008 war die Abschaltung des Mittelwellensenders Beromünster Ende 2008. Seitdem sind die Immissionen durch den Ausbau der Mobilfunknetze wieder kontinuierlich gestiegen. Am höchsten sind die Immissionen vor allem in grösseren Ortschaften und Agglomerationen sowie in der Umgebung starker Rundfunksender. Aber selbst dort sind sie noch immer weit unterhalb des Immissionsgrenzwertes.

Während die Anzahl der Funkzellen rasant gewachsen ist, hat sich die durchschnittliche Belastung der Bevölkerung durch diese Anlagen weniger stark erhöht.

Landkarte der Elektrosmog-Messung in der Zentralschweiz

Zur interaktiven Belastungskarte

esmog-gis.ch

Grenzwerte werden beim Bau kontrolliert

Das Einhalten der Grenzwerte wird bereits beim Bau von Mobilfunkanlagen geprüft. Das NIS-Monitoring untersucht nicht die maximalen Immissionen einer einzelnen Anlage, sondern die tatsächlichen, kumulierten Immissionen aus allen bestehenden Sendeanlagen im täglichen Betrieb.

Weitere Quellen nichtionisierender Strahlung

Zur nichtionisierenden Strahlung zählen neben Elektrosmog auch Wärmestrahlung und Licht. Die Energie dieser Strahlen reicht nicht aus, um die Bausteine von Lebewesen (Atome, Moleküle) zu verändern. Eine Beeinträchtigung der Gesundheit durch nichtionisierende Strahlung konnte bis anhin weder einwandfrei nachgewiesen, aber auch nicht eindeutig widerlegt werden.

Ein grosser Teil von Elektrosmog im Alltag stammt von Elektrogeräten und Hausinstallationen. Durch einen bewussten Umgang mit elektrischen Geräten können die elektromagnetischen Felder im Haushalt deutlich reduziert werden. Grundsätzlich empfiehlt sich die AAA-Regel:

  • Ausstecken
  • Abschalten
  • Abstand halten