Während der aktuellen Hitzewelle ist die Ozon-Belastung stetig angestiegen. Luftmessungen in der Zentralschweiz zeigen, dass der Stundenmittelgrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter momentan vor allem am Nachmittag an mehreren Standorten überschritten wird. Laut Luftreinhalte-Verordnung dürfte dieser Grenzwert maximal einmal pro Jahr überschritten werden. Grund für diese erhöhten Ozonwerte ist die momentan starke Sonneneinstrahlung, welche die von Menschen verursachten Luftschadstoffe in Ozon umwandelt.

Entstehung und Vorkommen von Ozon

Ozon ist ein unsichtbares Gas, das in verschiedenen Schichten der Erdatmosphäre vorkommt. Einerseits schützt die in einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern bestehende Ozonschicht die Erde vor der schädlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne. Andererseits befindet sich ein natürlicher Grundanteil von Ozon in Bodennähe.

Bodennahes Ozon entsteht zusätzlich aber auch durch die chemische Reaktion von durch Menschen verursachten Luftschadstoffen. Die starke Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten wandelt diese in Ozon um. Zu den Vorläuferstoffen gehören Stickstoffdioxid und flüchtige organische Verbindungen. Diese gelangen etwa durch Abgase im Verkehr respektive durch Farben und Lösemittel in die Luft.

Wirkung von Ozon und Verhaltensempfehlung

Das Ozon in der untersten Atmosphärenschicht ist gleich doppelt problematisch. Erstens, weil es als Treibhausgas wirkt und stark zur Klimaerwärmung beiträgt, zweitens, weil es negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Das Reizgas Ozon kann in zu hoher Konzentration zu Augenreizungen, Husten oder Atembeschwerden führen. Langfristig können Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Allergien verursacht werden.

Die Ozon-Konzentration ist nachmittags am höchsten. Um gesundheitliche Folgen vorzubeugen, wird vor allem Personen mit bereits bestehenden Lungenbeschwerden wie Asthma Folgendes empfohlen:

Individuelle Massnahmen:

  • Körperliche Anstrengungen
    nur morgens ausüben
  • Am Morgen lüften
  • Sich mittags bis abends möglichst wenig im Freien aufhalten
  • Sich über die aktuelle
    Ozon-Belastung informieren

Massnahmen durch die Behörden:

  • Stetige Überprüfung der Luftqualität
  • Verminderung von Vorläuferschadstoffen durch Vorschriften und Kontrollen
  • Information der Bevölkerung

Zum Messnetz

Die sechs Zentralschweizer Kantone überwachen die Luftqualität gemeinsam. Auf in-luft.ch präsentiert Umwelt Zentralschweiz die Luftmessdaten und Auswertungen tagesaktuell.

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